Kurze Zusammenfassung:
Zitat: „Zur Wahrnehmung und inneren Abbildung anderer Menschen setzt das Gehirn dieselben Programme ein, mit denen es sich auch sein Bild von sich selbst modelliert.“ Das Buch setzt sich mit der Entdeckung der Spiegelneuronen auseinander, die es möglich machen, Verhalten von anderen, auf Grund eigener Erfahrungen, zu erahnen. Selbst beim Beobachten eines Verhaltens, sind im eigenen Gehirn die selben Areale aktiv, als würde man selber agieren.
Persönliche Betrachtung:
Das Buch „Warum ich fühle, was du fühlst“ habe ich gewählt, weil mich einerseits das menschliche Gehirn mit seiner enormen Komplexität fasziniert, andererseits interessiert mich die Beobachtung und Analyse des Verhaltens der Menschen im einzelnen und untereinander.
Der Autor beschreibt, unterstützt mit Abbildungen und vielen Fusszeilen, die Komplexität des Gehirns auf eine möglichst einfache Weise. Das Thema „Gehirn“ stellt an sich eine grosse Herausforderung, Einfach zu bleiben. Er versucht, durch Wiederholungen seiner Erklärungen in den verschiedenen Kapiteln, die Thematik verständlich zu machen. Dadurch ist dieses Buch auch ohne medizinische Vorkenntnisse les- und verstehbar. Mit vielen alltäglichen Ereignissen beschreibt er, die Funktionen der Spiegelneurone. Zitat“ Ohne ein intuitives Gefühl für die zu erwartenden Bewegungen anderer würde wir nicht ohne Kollisionen durch eine volle Fussgängerzone gelangen.“ Das Buch ist in 12 Kapitel unterteilt, die die Aufgaben und Funktionen zu verschiedenen Themen beleuchtet, so z.B. Kinder und wie sie lernen, Sprache Identität, Liebe, Gesellschaft usw.
Der Autor deckt vieles auf, was in unserer Gesellschaft zu Problemen führt. Seine Ausführung zu der Art und Weise, wie Menschen am besten Wissen aneignen, entspricht dem an der NLP-Akademie gelebten System „Dynamic Learning. Mich hat es sehr gefreut, dass wir in der Ausbildung dieser Tatsache Rechnung tragen. Er deck jedoch nicht nur auf, er erklärt auch, warum dies so ist und wie wir positive Veränderungen erreichen können, wenn wir die gehirnphysiologischen Abläufe besser mit einbeziehen würden.
NLP wird durch dieses Buch zusätzlich untermauert und einige Grundannahmen werden bestätigt, z.B. das hinter jeder Handlung eine positive Absicht steht. Ich denke, die Spiegel-neuronen spielen eine wichtige Rolle beim Coaching. Die Wichtigkeit des Pacings hat für mich nochmals an Wert gewonnen, da die Resonanz zwischen KlientIn und Coach, auf Grund der Spiegelneuronen, zu einem hohen Informationswert führen kann und so das Coaching positiv beeinflusst wird.
Das Buch erhält von mir das Prädikat „sehr wertvoll“ und war sehr spannend zu lesen. Es unterstreicht die Tatsache, das der Umgang der Menschen untereinander nicht nur durch das gesprochenen Wort oder die sichtbaren Handlungen beeinflusst wird, sondern auch auf einer unsichtbaren Ebene stattfindet. Viele östliche und spirituelle Lehren wussten schon lange von derer Existenz und Wirkung. Die westliche Welt braucht jedoch Erklärungen und wissenschaftliche Beweise, was hiermit zu einem weiteren Teil erfolgt wäre. Schenken wir dieser Fähigkeit mehr Gewicht und Achtsamkeit, würde sich das auf das Verständnis und den respektvolleren Umgang untereinander positiv auswirken. Sabine Winiger, Luzern
Literatur / Buchempfehlungen
Warum ICH fühle, was DU fühlst
Joachim Bauer | books.ch
Letzte Bearbeitung am 27.09.2011