von Marie-Louise Wick
Bei der Durchsicht der verschiedensten Literatur über NLP bin ich auf obiges Buch gestossen. Zuerst hat mich vor allem die Aufmachung des Buches sehr angesprochen. Da mein Wissen über die Grundlagen von NLP noch einige Lücken aufwies und mir der Alltagstransfer für einige Techniken zwar sehr gut gelungen ist, andere im Laufe der Zeit wieder in Vergessenheit geraten sind, habe ich mich für dieses Buch entschieden. Es sollte mir als nochmalige Repetition des Gelernten und zur Verfeinerung meiner NLP-Techniken, wie Kalibrieren, Rapport aufnehmen, Pacen, Leaden, die Meta-Fragetechniken und den Umgang mit Submodalitäten, etc. dienen. Mir aber vor allem dazu verhelfen, „dranzubleiben“.
Das Buch ist in 10 Kapitel aufgeteilt, in welchem vor allem die Grundlagen von NLP beschrieben werden. Die kurzen Textstellen werden immer wieder durch farbige Illustrationen des Beschriebenen unterbrochen. Die einfachen Skizzen veranschaulichen das Gelesene und verhelfen zu einem guten Verständnis. In einem farbigen Kasten werden die wichtigsten Aussagen im Text nochmals aufgeführt. Ebenfalls hilfreich sind die vielen angefügten Alltagsbeispiele, die Bilder und die Übungsanleitungen, die ohne grossen Aufwand im Alltag ausprobiert werden können und für die am Schluss eines jeden Kapitels etwas Platz für einen kurzen, persönlichen Erfahrungsbericht, freigehalten wird. Das Buch ist sehr abwechslungsreich gestaltet, handlich und gut strukturiert. Es liest sich leicht und ist gut verständlich geschrieben.
Die Darstellung über die strategische Kommunikation mit einer einfachen Skizze und einer klaren, kurzen Beschreibung war mir sehr hilfreich und hat mir zu mehr Klarheit und Sicherheit verholfen, so dass ich diese Strategie wieder bewusster im Alltag anwende. Am meisten fasziniert haben mich die Kapitel über die Sprache. Die Aussage, „bei einer guten Metamodell-Frage geht der andere in einen Downtime-Zustand, der ihn wieder auf die Erfahrungsebene zurückbringt. Sich auch einfach immer wieder bewusst machen, dass die Sprache die Erfahrung, nicht aber die Realität repräsentiert. Dass Sprache die Grenzen im Denken ausdrückt und mit Meta-Modell-Fragen diese Begrenzung bewusst gemacht werden können und sich dadurch neue Wahlmöglichkeiten eröffnen. Die Wirkung der unterschiedlichen Handhabung der Sprache im Metamodell oder im Milton-Modell, je nach Ziel und Kontext. Kurz gesagt, die Kraft der Sprache und was mit einer bewussten Anwendung bewirkt werden kann.
Das Kapitel über Selbstmanagement hat mir den Meta Mirror wieder näher gebracht und aufgezeigt, wie diese Strategie zur Vorbereitung auf ein heikles Gespräch angewendet werden kann. Wie ich mir selbst eine Trance induzieren kann und wie ich in heissen Situationen einen kühlen Kopf bewahren kann indem ich durch die Dissoziation meine Emotionen ausbremse.
Für mich in jeder Hinsicht ein sehr empfehlenswertes Buch, speziell für all jene, die während der Practitioner-Ausbildung ein zusätzliches Nachschlagewerk wünschen, womit Gelerntes repetiert und vertieft werden kann. Für jemanden ohne Kenntnisse in NLP eher schwierig zu verstehen, da die Erklärungen sehr kurz gehalten sind. Ich jedenfalls werde dieses Buch sicherlich öfters wieder einmal zur Hand nehmen als Nachschlagewerk. Mein Ziel, das Gelernte zu Repetieren, Vergessenes wieder präsent zu machen und mehr Sicherheit in der Fragetechnik zu gewinnen, habe ich mit der Lektüre dieses Buches erreicht.
Literatur / Buchempfehlungen
NLP-Trainingsprogramm
Bert Feustel und Iris Komarek | books.ch
Letzte Bearbeitung am 27.09.2011