Es liegen zwei Besprechungen vor:
Erste Reflexion:
Der Titel beschreibt nicht nur äusserst einladend, was im Fokus des Buches steht, sondern ist zudem eine Metapher, welche auf das Potential anspielt, das im „Sozialen Panorama“ schlummert. Im Mittelpunkt des Werkes steht die These, dass Qualität und Dynamik zwischenmenschlicher Beziehungen eng mit den Charakteristika (Submodalitäten) der Vorstellungswelt der Akteure verknüpft sind. Derks deckt in seinem Buch die subjektive Kodierung sozialer Repräsentationen von Individuen auf und zeigt damit direkte Wege zur Veränderung unbefriedigender persönlicher Beziehungen. Es hat mich fasziniert, mit welcher Leichtigkeit der Autor eine Landkarte der zwischenmenschlichen Beziehungen (in Familien, Freundeskreis, Organisationen und Unternehmungen) skizziert und damit dem Leser eine Vielzahl praktisch umsetzbarer Veränderungstechniken in die Hände gibt.
Nachhaltig geprägt hat mich die von Derks vertretene Annahme, dass wir auch beim Liebemachen eigentlich nur das eigene Bild umarmen, das wir uns vom Anderen machen. Die geistige Vorstellung von einer Person ist etwas anderes als die reale Person in Fleisch und Blut, denn die Landkarte ist eben nicht das Gebiet. Damit gibt er aber auch zu verstehen, dass es keine objektive Realität gibt, nur die subjektive Wahrnehmung dessen, was wir als Realität um uns wahrzunehmen glauben. Ein grosser Teil der physischen Umwelt wird aus der Vorstellung gestaltet und das Verändern von Bildvorstellungen ist somit ein wirksames Mittel, um die soziale Realität zu beeinflussen.
Das soziale Panorama eines Menschen besteht aus allen mentalen Repräsentationen, die seine Landkarte der sozialen Welt darstellen, wobei er selber im Mittelpunkt davon steht. Rund um ihn herum stehen die Bilder der Individuen, die für ihn von Bedeutung sind, wobei Abstand und Höhe dieser Personifikationen zu ihm stark variieren können. Derks führt ausführlich aus, wie sich das soziale Panorama erkunden und für einen Klienten abbilden lässt. An sich naheliegend aber nichts desto trotz beeindruckend erschien mir dann Derks Umkehrschluss, dass wenn wir unsere mentalen Repräsentationen eines Menschen einseitig verändern und damit auch unsere Einstellung zu ihm, dies im Sinne einer Wechselwirkung auch die Haltung dieser realen Person zu uns beeinflussen wird.
In einem eigenen Kapitel setzt sich Derks mit dem Familienpanorama auseinander und unterzieht Bert Hellingers „systemische Therapie“ einer kritischen Prüfung. Beeindruckt hat mich dabei Derks Schlussfolgerung, die er empirisch belegt, dass die Codierungen sozialer Submodalitäten in einem sozialen Panorama, wie etwa rechts/links oder nah/fern, von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein können. Zentral für die Arbeit mit dem sozialen Panorama waren für mich die folgenden von Derks dargelegten „offenkundigen Muster“
- Intensität der Gefühle nimmt mit der Entfernung ab
- Personifikationen, die nah beisammen sieht, werden auch als zusammengehörig erlebt
- Personifikationen, die um 180 Grad voneinander abgewandt sind, haben die Kommunikation abgebrochen,
- Personifikationen, die in die gleiche Richtung blicken leben miteinander in Frieden
- Personifikationen die hinter anderen und diesen zugewandt stehen, unterstützen diese
- Grösse entspricht dem Status
Für das Kapitel über das „Spirituelle Panorama“ war ich nicht sehr zugänglich und das Kapitel zu „Training und Teams“ hat mich ebenfalls nicht sehr angesprochen. Dies hat jedoch die Wirkung, die das Buch auf mich hatte, nur geringfügig geschmälert. Insgesamt ein tolles Werk, dass jeden NLP Anwender nachhaltig bereichert.
Zweite Reflexion:
Nach dem Besuch vom NLP Modul 5 startete ich mit dem Lesen des Buches. Die
praktischen Beispiele im Buch halfen mir, die bereits besuchten Module nochmals zu
repetieren und zu vertiefen. Die Module welche mich bereits während der Ausbildung
faszinierten, las ich im Buch ebenfalls mit grosser Freude nach. Meine Faszination für
Wortspiele, positive Formulierungen bekam auch meine Familie zu spüren, begannen wir
doch alle das Wort „ABER“ durch und, sowohl, insbesondere usw. zu ersetzen. Wir alle
spüren wie unsere Worte immer mehr an Bedeutung erhalten und uns ebenfalls auch Freude
bereiten. Die positive Formulierung unserer Ziele inspiriert alle und das Erreichen dieser gibt
uns viel Kraft & Energie. Es entstehen immer wieder wundervolle Ideen und Begeisterung für
die Sprache – unsere Positiv-Spirale hat sich in Gang gesetzt.
Die lustigen Metaphern im Buch brachten mir die NLP Theorie auch visuell näher und die
Lebensweisheiten begleiten mich tagtäglich.
„Die Bedeutung einer Mitteilung zeigt sich an der Reaktion die man bekommt“. Diese
Lebensweisheit hat mir im Alltag alle Sinne geöffnet. Ich versuche die Reaktionen visuell,
kinästhetisch sowie auditiv aufzunehmen – Rapport auf allen Ebenen.
Während der Ausbildung und beim Lesen des Buches spürte ich sehr schnell, dass mir die
praktischen Übungen liegen und mir Spass machen. Learning by doing – weiter so.
Mit der Theorie habe ich manchmal noch so meine Mühe und so bin ich immer wieder froh
im Fachwörterverzeichnis (Neurolinguistisches Programmieren, S. 342 – 353) die Be-
deutungen der Worte nachlesen zu können.
Vieles habe ich bis anhin bereits gelernt und versucht anzuwenden. Einiges steckt noch in
meiner unbewussten- sowie bewussten Inkompetenz, manches vielleicht auch in meiner
noch unbewussten Kompetenz ☺.
„Neue Lebendige Perspektiven“ haben sich in meinem Alltag eröffnet. Das Buch ist für mich
ein grosses Nachschlagewerk, welches ich immer wieder benutzen werde.