Erfahrungsberichte
Rubrik: Arbeit mit Gruppen (Schule, Seminare)
Systemdynamik und Rollen
Prozessbausteine: Systemdynamik, Wahrnehmungspositionen, Rollenklarheit, Flexibilität, Repräsentationssysteme
Gruppe und Rollenspiele: In der Firma konnte ich kürzlich an einem Halbtageskurs für Moderation teilnehmen. Der Leiter gab uns die Aufgabe für ein Rollenspiel.
Es gabe folgende Rollen: externer Berater (Moderator), drei Firmenvertreter des Muterhauses, drei Firmenvertreter der Tochtergesellschaft. Ausgangslage war, dass die Verkaufszahlen der Tochtergesellschaft nicht genügten. Der externe Berater hatte eine Sitzung zu moderieren, um eine Lösung für die nächsten Schritte, resp. Verbesserung der Verkaufszahlen zu finden.
Mir wurde die Rolle des Verkaufsverantwortlichen der Tochtergesellschaft zugeteilt. Das Gespräch begann und schon nach kurzem befand sich jede Gruppe in einer Verteidigungssituation. Nach einer Weile begann ich "aus meiner Rolle zu treten" und übernahm den "Schlichter" à la "wir sind doch hier, um eine gemeinsame Lösung zu finden etc. etc." Nach rund zwei Minuten in der Gruppen auf meine Angebote eingegangen waren, ging es unverändert weiter mit Angriffen und Verteidigungen. Der "Moderator" versuchte immer wieder einen Weg zu finden, um ein konstruktives Gespräch zu führen.
Ich wurde mir plötzlich bewusst, wie ein Teil von mir all das, was da geschah aus einer 'Beobachterposition' betrachten und analysieren konnte. Was ich früher, vor dem NLP-Training, nie gekonnt hätte. Dies führte zu einer Freude am Rollenspiel und am Ausprobieren, wie sich die Lage verändert, wenn ich meine Rolle verändere. So fühlte ich mich frei, die Rolle eines "Störers" auszutesten. Ich stand mitten in den Diskussionen auf und ging zur Kaffeemaschinen (im selben Raum). Der 'Moderator' sah mir "verstört" nach und geriet leicht aus dem Konzept. Einige der anderen 'Spieler' sahen mir ebenfalls nach, hoben dadurch ihren Kopf und - siehe da - ihre Perspektive veränderte sich und auch die Beiträge waren nun plötzlich nicht mehr so 'eng' sondern es ergaben sich in der Diskussion neue Möglichkeiten.
Fazit für mich: Spass am Ausprobieren haben. Wieder mal bewusst wahrgenommen, wie das Gelernte "NLP" sich festigt. Wie der Mut zu einer andern Rolle belebend (für alle) wirken kann.
Ich durfte nach diesem Rollenspiel Komplimente meiner Kollegen entgegennehmen "wie kompetent und flexibel ich meine wechselnden Rollen gespielt hätte". Und dies ergab wiederum die Oeffnung, um von meinem Gelernten etwas an meine KollegInnen weiterzugeben.
Und was mich dank NLP auch noch gefreut hat:
Nun bin ich seit fast 10 Jahren in der selben Firma und die Personalverantwortliche hat in diesen Jahren kaum je das Gespräch mit mir gesucht (und ich auch nicht mir ihr). Kürzlich kommt sie auf mich zu und sagt:" Ich wollte Dir schon lange ein Kompliment machen, seit Du diese Ausbildung (NLP) gemacht hast, bist Du viel authentischer geworden."