Erfahrungsberichte
Rubrik: Erziehung, SchuleTherapie
Schulängste
Die Grundlagen des NLP sind bekannt. Wie wende ich sie jetzt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen an? Wie beziehe ich die Eltern mit ein? Was kann ich von ihnen erwarten? Was nicht? Welche Lerntips und Tricks gibt es für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Lern- und Leistungsstörungen?
Eine Teilnehmerein eines meiner Kurse NLP KIDs hat sehr schön Ihrer Erfahrungen beschrieben, die ich hier veröffentlichen möchte. Kreativität ist gefragt aber die Kinder helfen einem schon selber weiter wie dieser Erfahrungsbericht zeigt:
Aus Kindern mit Messern wurden Affen mit Bananen!
Erfahrungsbericht mit NLP-KIDS (NLP für Kinder und Jugendliche)
Katja Kulemann, Bonn
Vor ein paar Monaten wurde mir Susanne vorgestellt. Diagnose: Leseschwäche und unbestimmte Angstträume, besonders in der Nacht von Sonntag auf Montag. Die Ursache für die Angst konnten weder sie noch die Eltern angeben.
Über Metafragen und Beobachtung der Physiologie kamen wir dann der Sache auf die Spur: Susanne fürchtete sich vor drei Mitschülern, die ihre Freundin und andere Kinder der Klasse aufgrund von Lesefehlern gehänselt hatten.
Mit der V/K-Dissoziation schauten wir uns den Angstfilm, in dem Kinder Susanne bedrohten, an. Sie beschrieb, daß Kinder mit Messern auf sie zukamen, eine Vorstellung, die auch mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Schnell hielten wir den Film an und überlegten gemeinsam, welche Submodalitäten wir ändern könnten. Zunächst begannen wir, die Kinder in dem Film zu schrumpfen und sie mit Mickey-Mouse-Stimmen zu versehen, was aber keine eindeutige Veränderung in Susannes Physiologie bewirkte, bis wir auf die Idee kamen, die Kinder in Affen und die spitzen Messer in harmlose Bananen zu verwandeln. Bei dieser Vorstellung brachen wir beide in Gelächter aus und somit erübrigten sich weitere Veränderungen der Submodalitäten.
Am Ende dieser heiteren Therapiestunde bekam Susanne noch eine imaginäre Fernbedienung in die Hand, die bald durch eine "echte" ausrangierte Fernbedienung vom Vater ersetzt wurde. Mit diesem Hilfsmittel, das sie überall hin mitnahm, konnte sie ihre Angstvorstellungen beliebig verändern, den "Angstfilm" anhalten, schneller abspielen oder zurück spulen. Dadurch hatte Susanne ihre Angst "in der Hand" und war somit "am Drücker".
Als ich nach drei weiteren Sitzungen fragte, wo ihre Angst geblieben sei, antwortete sie mir: "Die Angst habe ich in eine Kiste gepackt, auf den Speicher gestellt, und dort staubt sie gerade ein!"