Erfahrungsberichte
Rubrik: BusinessCoaching, Supervision, Mediation
Fusion, Umstrukturierung eines Betriebs
von Peter A. Müller, Adliswil
Entlassungen, Umstrukturierung, Fusion und Neuausrichtungen sind zur Zeit in der IT- und Medienlandschaft oft schon Bestandteile des täglichen Geschäftes. Es fällt den betroffenen Unternehmungen meist schwer, die Mitarbeiter offen und ehrlich zu informieren (was ja auch die Moivation für die Zukunft beinhalten sollte), da die Ausführungen meist dazu dienen, das Gesicht am Markt zu wahren. Einfachheitshalber wird in den Medien der Unternehmung die Rolle des Täters und den Mitarbeiter die des Opfers zugedacht. Die Frage sei an dieser Stelle erlaubt, ob wir nicht Opfer und Täter zu gleich sind.
Auch ich stand kürzlich in der Situation, die Mitarbeiter meiner Abteilung über Umstrukturierungen und Neuausrichtungen zu informieren. Die Frage nach dem Wie und die Angst vor stuck states war allgegenwärtig.
Für die Mitarbeiterinformation wählte ich den Weg über die Problem- und Zielbestimmung.
Problembestimmung:
Was ist es eigentlich, wo findet es statt, wer ist daran beteiligt, wo fällt es am meisten auf (Kontext), den persönlichen und abeilungsspezifischen Anteil daran bestimmen, [also doch nicht nur Opfer] (Problembesitz), wo begann es, was war der Auslöser, welche Wirkung und Konsequenz waren zu beobachten (Ablauf), wie fühlt sich der Mitarbeiter körperlich und emotional, welcher innere Dialog läuft dabei ab (Wahrnehmung), welche Werte des Mitarbeiters wurden verletzt, werden alte negative Überzeugungen bestätigt (verletzte Werte), was können ich/wir daraus lernen, welche positive Absicht erkennen ich/wir, gibt es einen Nebennutzen (Botschaft).
Zielbestimmung:
Was können wir dazu beitragen, wie hätten wir es gerne, quantifizieren (positiv), was können wir selber erreichen, welches ist der erste Schritt (mein/unser Ziel), wenn Ziel erreicht - wie sieht das aus, wie fühlt sich das an, welcher innere Dialog findet statt (Wahrnehmung), wann, wo, mit wem wird das Ziel verwirklicht (Kontext), was ändert sich für mich/uns, was erhalte ich/wir dazu, was verliere ich/wir, was geben ich/wir auf (Oekologie), woran erkennen ich/wir, dass dieses Ziel erreicht ist (Test).
Fazit:
Der Mitarbeiter kennt Ursache und Wirkung der aktuellen Situation und seine Anteil daran. Er kennt die Chancen und Möglichkeiten, die ihm das Ziel bietet. Er ist in der Situation, sowohl als Regisseur als auch als Darsteller. Er trägt Mitverantwortung für sich und für das Ganze. Es ist erfreulich zu sehen, wie die meisten Mitarbeiter nun besser mit der Situation umgehen können, daran wachsen, sowie neue Seiten und Begabungen zeigen.