Erfahrungsberichte
Rubrik: Erziehung, SchuleTherapie
Die Sprache meiner Tochter
Dieser Beitrag wurde von Sibylle Tanner Michel, Richterswil, verfasst:
Sofia ist einmalig - ihre Sprache auch!
Ich, Mami von Sofia, verstehe sie sehr gut. Sofia plaudert fröhlich und erzählt den ganzen Tag. Und wenn ich einmal zu beschäftigt bin, dann hört ihr wenigstens ihr Bäbi zu oder die jüngere Schwester.
Draussen auf dem Spielplatz sieht die Welt jedoch anders aus. Da höre ich immer wieder den gleichen Satz: „Was hat soeben deine Tochter gesagt...?" Oder ich sehe, dass die anderen Kinder Sofia nicht verstehen. Und tatsächlich, Sofia lernt langsamer, braucht mehr Zeit, um sich die gesprochene Sprache anzueignen. Sind denn nur Wörter Sprache? Gehört nicht noch viel mehr dazu?
Wenn ich Sofia beobachte, sehe ich viel mehr im Kinde als nur die Wörter, die sie sagt.
Ihre Körpersprache, die Mimik, Gestik ist genial, ja sogar reif fürs Theater. Sie verstärkt eine Geschichte mit verschiedenen Lauten, sie bewegt Arme, Kopf und Beine und sagt dann zwei oder drei Wörter und alles zusammen ist die Geschichte von einer Schifffahrt. Reden mit Sofia beinhaltet ‚Pacing', das Kind abholen (z.B. wiederholen der Worte: Schiff, ja, Sturm) und ‚Leading', den Satz ergänzen mit einem weiteren Wort (Theo fährt Schiff und es stürmt) und dabei dem Kind klar zum Ausdruck bringen, dass ich sie verstanden habe und es ok ist, was sie gesagt hat. Das Kind ist dann in einem guten Zustand und hat Freude für Neues.
Obwohl der verbale Anteil einer Botschaft nur die Spitze des Eisberges ist, ist sie enorm wichtig. Sobald die Kinder mehr miteinander spielen, wird die gesprochene Sprache immer wichtiger.
Sofia ist ein Naturkind, verbunden mit Körper und Erde. Grobmotorisch ist sie sehr reif, körperlich stark.
Die Zeit ist reif, dass sich Sofia intensiver der gesprochenen Sprache widmet. Meine Herausforderung ist es, sie zu diesem Schritt zu begleiten. Dabei habe ich mir Unterstützung bei einer Logopädin geholt. Ebenfalls brauche ich sehr viel Körpergefühl, Zeit, Verständnis, Humor und Freude, diesen Weg für mich und mit Sofia zu gehen (Selfcoaching).
Mit NLP übe ich weiter, damit ich Geduld, Ausdauer und einen klaren Blick (Metaposition) behalten kann. Ich begleite Sofia auf ihrem Lebensweg (Glaubensatz), gebe ihr den nötigen Schutz und die Liebe, dass ihr zuhause eine Insel ist, wo sie immer zurückkommen kann und so sein kann, wie sie ist. Jeder ist einmalig (Grundannahme).
Sofia ist nun 3 Jahre alt.