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Was treibt uns an?
Motivation und Frustration aus Sicht der Hirnforschung
Alljährlich im Herbst richtet der Verein TurmDerSinne [1] in Nürnberg/Fürth das neurowissenschafftliche Symposium im deutschsprachigen Raum aus. Im Oktober 2016 diskutierte es „Motivation und Frustration“. Dieses Thema wurde aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachtet: Aus Sicht der Neurobiologie, der Zoologie, der Psychologie, der Pädagogik, der Ökonomie, der Medizin, des Sports, der Philosophie und der Soziologie. Diese sehr breite Betrachtungsweise ermöglicht eine intensive Aus-einander-Setzung mit diesem Aspekt des Lebens im wörtlichen Sinn.
Was treibt uns moralisch an – Vernunft oder Gefühl?
Einen Aspekt dieser Diskussion fokussieren wir hier etwas genauer. Dr. Julius Schälike [2] (Universität Mannheim) stellte die Frage, was uns moralisch antreibt. Ob Vernunft oder Gefühl die Grundlage der Moral bildet. David Hume (1711-1776) stellte die Gefühle als moralische Antreiber in den Vordergrund, während Immanuel Kant (1724-1804) die Vernunft ins Zentrum stellte. Welche Erkenntnisse haben die Neurowissenschaften in diesem Zusammenhang gewonnen?
Bereits 3-jährige Kinder können moralisch urteilen
In jüngster Zeit versuchte man anhand von Auswertungen empirischer Studien die Grundlage der Moral zu erfassen. Es stellte sich heraus, dass Kinder von ca. 3 Jahren bereits in der Lage sind, moralisch zu urteilen. Während die Vernunft in diesem Alter noch nicht ausgeprägt ist, gehören Gefühle bereits zu ihrem Leben. Dies legt nahe, dass Moral nicht vernunftbedingt zu sein scheint. Diese Erkenntnis wird auch durch die Auseinandersetzung mit Psychopathen gestützt. Psychopathen haben ein Gefühls-Defizit, während ihre Intelligenz nicht beeinträchtigt ist. Man geht somit heute davon aus, dass Gefühle die Moral steuern. Was aber hat das nun zu bedeuten? Wie ist das einzuordnen?
NLP arbeitet mit Verstand und Gefühl
Natürlich dynamisches Lernen geschieht sowohl intellektuell wie auch emotional. Sinnvoll angewandtes NLP integriert beide Aspekte, wobei das emotionale Lernen im Vordergrund steht (Embodiment). Von Kindesbeinen an lernen wir Menschen ganz natürlich und durchaus effektiv durch unser tägliches Tun (im NLP sprechen wir hier von intuitivem Modellieren), woraus sich in der Regel im Laufe der Zeit auch ein entsprechendes Verständnis ergibt.
Diese zwei Phasen des natürlich dynamischen Lernens zeigen sich z.B. darin, dass ein Kind in der ersten Phase durch den Austausch mit seinen Bezugspersonen das Sprechen erlernt. Erst später in der Schule lernt es dann in der zweiten Phase, die entsprechende Grammatik zu verstehen. Wir finden diese zwei Phasen des dynamischen Lernens in zahlreichen Etappen unseres Lebens: Ein kleines Kind lernt Laufen und später als Jugendlicher betreibt es gezielt anspruchsvolle Sportarten. Ein kleines Kind gestaltet erste Bilder mit Wachs-, Kreide- oder Buntstiften und später lernt es im Zeichenunterricht das detaillierte Verständnis der verschiedenen Zeichenmethoden und Kunstformen.
Ganzheitlich heisst auch, Gefühle und Verstand sind im Einklang
Mit NLP lernen wir in dieser natürlichen Weise, so wie wir es von je her kennen. Ganz im Sinne der oben formulierten wissenschaftlichen Erkenntnisse spielt die Moral dabei eine wesentliche Rolle. Egal ob wir uns neue Ziele setzen oder im berufliche oder privaten Alltag Entscheidungen zu treffen haben – wir hinterfragen und prüfen die „Ökologie“ der zukünftigen Situation und nehmen die entsprechende körperliche und emotionale Resonanz wahr. So können wir längerfristig stabile und befriedigende Ergebnisse bei persönlichen und systemischen Veränderungen sicherstellen.
Quellenverweise:
[2] PD Dr. Julius Schälike ist Privatdozent für Philosophie und Akademischer Rat am Philosophischen Seminar der Universität Mannheim. Er wurde mit einer Arbeit über Willensfreiheit und moralische Verantwortung an der Universität Koblenz habilitiert. Seine Forschungsschwerpunkte sind Willensfreiheit und moralische Verantwortung, Handlungstheorie, Ethik, Politische Philosophie und Rechtsphilosophie.
Stichworte
Psychologie | Leistungsdruck | Lehren und Lernen | GesellschaftEva Risler
NLP Trainerin DVNLP; Paralegal (CAS) ZHAW; zert. Profilingvalues Partner. Seit 2002 Geschäftsführerin der Futureways GmbH und dort als Unternehmensberaterin und Business Coach tätig.
„Man kann einem Menschen nichts beibringen, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.“ (Galileo Galilei)
Rolf Bolliger
NLP Trainer IANLP; CEO SWISSpsy-Institut Schweiz; Dipl. Psychiatrischer/Psychologischer Berater; Psychotherapeutischer Coach und Supervisor; Bassist der Rockgruppe ARRACAS
„Das Leben findet vor allem in den Emotionen statt – deshalb KÖNNEN vor WISSEN!“ (R.B.)
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