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4 Phasen des Lernens
Warum viele Menschen ärgerlich werden beim Lernen.
Conscious Competence Model (NLPA)
Wie findet Lernen statt?
Das Modell wird an der NLP Akademie Schweiz wie oben abgebildet grafisch dargestellt mit Hilfe von 2 Achsen vermittelt.
Die horizontale Achse beschreibt von links nach rechts verlaufend die Zustände 'Nicht Können' und 'Können'. Je nach Lerninhalt könnten die Felder auch mit 'Nicht Wissen' und 'Wissen' betitelt werden. Da wir an der NLP Akademie Schweiz in aller Regel den Erwerb von Handlungskompetenz fokussieren, verwenden wir häufig die ersten beiden hier aufgeführten Begriffe.
Die vertikale Achse verläuft von unten nach oben und wechselt von 'Unbewusst' zu 'Bewusst'.
Hirngerechte Repräsentation
Sowohl der Verlauf von links nach rechts wie auch derjenige von unten nach oben haben wir sehr bewusst so gewählt.
Einerseits scheint sich in unserem westlichen Denken das Unbewusste unterhalb des Bewussten zu positionieren. Häufig wird ja auch der Begriff 'Unter-Bewusstsein' verwendet. Womit diese mentale Lokalisierung (unten) bereits im Wort mit enthalten ist. Selbstverständlich können uns Gedanken auch 'von oben zufallen' (Über-Bewusstsein), jedoch zeigen unsere Beobachtungen, dass es für die innere Repräsentation der meisten Menschen gut passt, das Unbewusste unten zu denken und wenn etwas ins Bewusstsein kommt, dann ist es gleichsam 'aufgestiegen'.
Andererseits postuliert der Verlauf von 'Nicht-Können' zu 'Können' mit der Lokalisation von links nach rechts einen zeitlichen Verlauf (Vergangenheit - Zukunft) der dem Prozess des Lernens entspricht. In Richtung Zukunft (rechts) kommt 'Können' (Wissen). In der Vergangenheit (links) liegt (noch) 'Nicht-Können'.
Übliche Darstellung oft wenig dienlich
Es finden sich unterschiedliche Darstellung (z.B. wie oben).
Wir empfehlen eine 'gehirngerechte' Darstellung. Für menschliches Denken ist 'Vergangenheit' tendenziell links angesiedelt und 'Zukunft' tendenziell rechts. Deshalb ist es verständnisfördernd in der Matrix die Spalten 'competence' und 'incompetence' so wie oben darzustellen, dass 'incompetence' links ist und 'competence' rechts.
Anders als in der obigen Abbildung, empfehlen wir allerdings das Unbewusste unten und das Bewusste oben abzubilden. Auch dies entspricht eher unserer allgemeinen mentalen Organisation (z.B. 'Eisbergmodell').
Damit stimmt die Matrix auch für unser Unterbewusstsein besser mit der durch das Modell stipulierten Aussage überein, dass im Allgemeinen das Lernen von Inkompetenz zu Kompetenz (Vergangenheit zu Zukunft) verläuft und von (links unten) aus dem Unbewussten ins Bewusstsein aufsteigt um bei Integration wieder ins Unbewusste einzusinken. (s. Darstellung am Eingang dieses Artikels.)
Oft wird das Modell auch ganz ohne grafische Darstellung zitiert.
Nutzen des Modells
Anhand des Modells lassen sich unterschiedliche Aspekte des Lernens gut veranschaulichen:
- Lernen verläuft nicht linear. Lernen verläuft auch sprunghaft.
So erwerben sich Menschen auch Kompetenzen ohne sich dessen bewusst zu sein. Mit dem Modell gesprochen springt dann das Können von der 'unbewussten Inkompetenz' direkt zur 'unbewussten Kompetenz'. - Übergänge können als anspruchsvoll ja bisweilen gar schmerzhaft empfunden werden. Beispielsweise werden Menschen je nach (kultureller) Prägung ärgerlich, wenn sie aus der 'unbewussten Inkompetenz' in die 'bewusste Inkompetenz' gelangen. Oder der Übergang von 'bewusster Inkompetenz' zur 'bewussten Kompetenz' ist oft mit längerem Trainieren und wiederholtem (bewussten) Zurückfallen ins 'Nicht-Können' verbunden.
- Wenn das 'Können' bzw. 'Nicht-Können' im Unbewussten liegt, woher wissen Menschen, ob es sich um 'Können' oder 'Nicht-Können' handelt? Es ist ihnen ja unbewusst. - Dies ist ein Thema, welches uns ab und an begegnet, wenn Mitarbeitende eine Führungskraft als 'inkompetent' beschreiben, diese selber sich aber als durchaus kompetent wahrnimmt. Da kann es dann darum gehen, mit welchen Prozessen man die 'unbewusste Inkompetenz' ins Bewusstsein der Person holt? Und was wohl die zu erwartende Wirkung solcher Massnahmen sein könnte?
Wer hat's erfunden?
Wenn man sich mit dem Ursprung des Modells beschäftigt, entdeckt man bald, dass es mehrere Quellen gibt, welche die Urheberschaft für das sogn. 'Conscious Competence Model' für sich beanspruchen.
Schnell wir eines deutlich: Albert Bandura hat sich zwar intensiv mit Lernen beschäftigt und herausragende Arbeiten zum Lernen geliefert. Das Conscious Competence Model wurde jedoch nicht von ihm entwickelt.
Chart aus Weiterbildung NLP Practitioner
Die fundiertesten Quellen auf Urheberschaft scheinen die folgenden zu sein:
- Während vieler Jahre hat die US Organisation Gordon Training International angegeben, dass Noel Burch eine wesentliche Rolle in der Entwicklung und Verbreitung des Modells seit 1970 innehatte.
- Unabhängig davon reklamiert im Jahre 1974 ein Dokument für technisches Personal 'Conscious Competency - The Mark of a Competent Instructor', überzeugend die Urheberschaft für das grundlegende Konzept und die Terminologie durch seinen Autor, W. Lewis Robinson.
- Und bereits am 20. Februar 1969 ist im 'The Gospel Guardian' ein Artikel von Martin M. Broadwell erschienen, welcher das heute vorliegende Modell beschreibt.
Stichworte
Therapie | Supervision | Stress | Softfactors | Psychologie | Metaprogramme | Leistungsdruck | Lehren und Lernen | Dynamic LearningUeli R. Frischknecht
Lehrgangsleitung NLPA, Supervision, Coaching und Workshops, mit oder ohne Mountainbike, Wandern bzw. LineDance.
geb. 1955; eidg. dipl. Erwachsenenbildner; NLP-Lehrtrainer NLPA, DVNLP, IANLP; MAS Supervision/Coaching PHSG. 1980 Gründung der eigenen Unternehmensberatungsfirma, Mitinitiator u. Geschäftsleitungsmitglied von Firmen und Institutionen im Bereich der Erwachsenenbildung.
1989 Gründung der NLP Akademie Schweiz.
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